Zertifikate für erfolgreiche Teilnahme am Berufsbildungsbereich / Ehrung langjähriger Mitarbeiter
Nach zwei Jahren coronabedingter Pause konnten die KJF Werkstätten wieder das Fest der hl. Elisabeth, der Patronin der Stiftlandwerkstätten in Mitterteich feiern. Der Vorsitzende der Katholischen Jugendfürsorge in der Diözese Regensburg, Domkapitular Michael Dreßel, zelebrierte den Festgottesdienst in der Stadtpfarrkirche St. Jakob. Dabei wurde auch derjenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Werkstätte gedacht wurde, die in den letzten zwei Jahren verstorben sind.
Bei der Elisabethfeier steht traditionell die Ehrung langjähriger Mitarbeiter auf dem Programm. Nicht weniger als 44 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden für 10, 15, 20 und 25 Jahre treue Mitarbeit mit einer Urkunde und einem Geschenk ausgezeichnet. Neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stiftlandwerkstätten erhielten im Rahmen der Patroziniumsfeier die Zertifikate über ihre erfolgreiche Teilnahme am Berufsbildungsbereich. Diese bundesweit einheitlichen Zertifikate bestätigen den Abschluss der beruflichen Qualifizierungsmaßnahme auf der Grundlage des Fachkonzeptes der Bundeagentur für Arbeit für Eingangsverfahren und Berufsbildungsbereich in Werkstätten für behinderte Menschen. Die Zertifikate beschreiben darüber hinaus die erworbenen Fachkenntnisse und Fertigkeiten.
„Eingangsverfahren“ und „Berufsbildungsbereich“ dauern maximal 27 Monate und dienen dazu, Menschen mit Behinderung auf die Teilhabe am Arbeitsleben individuell vorzubereiten. Zusammen mit den Fachkräften in der Werkstatt werden persönliche Kompetenzen, Eignungen und Neigungen festgestellt und anschließend ein individueller Plan für die persönliche Entwicklung und für die berufliche Qualifizierung aufgestellt. Die beruflichen Bildungsziele orientieren sich an den Berufsbildungsplänen anerkannter Ausbildungsberufe, wobei freilich bei der Vermittlung auf die persönliche Leistungsfähigkeit Rücksicht genommen wird. In den KJF Werkstätten in Mitterteich werden derzeit Qualifikationen in den Berufen Koch/Köchin, Hauswirtschafter/in, Metallbauer/in, Textilreiniger/in und Fachkraft Lagerlogistik angeboten.
Jürgen Hahn, von Beruf Schreiner und Heilerziehungspfleger, ist in den Stiftlandwerkstätten als Bildungsbegleiter für die berufliche Bildung verantwortlich. Er vermittelt fachübergreifende Kenntnisse über Arbeitssicherheit oder Hygiene am Arbeitsplatz oder die Rechte und Pflichten im Arbeitsleben. Darüber hinaus koordiniert er die fachliche Ausbildung in den jeweiligen Abteilungen der Werkstätte, in denen, ähnlich dem dualen System der Berufsausbildung, die praktischen Fertigkeiten erworben werden.
Ziel der beruflichen Bildung, so Jürgen Hahn, ist die Vermittlung beruflicher Handlungsfähigkeit, um die Barrieren so weit wie möglich abzubauen, die Menschen mit Behinderung die Teilhabe am Arbeitsleben erschweren.
Text: Dr. Karl G. Kick