Regensburg

Ein Bildschirmlesegerät als neue Arbeitshilfe für den Berufsbildungsbereich

Im Berufsbildungsbereich lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer viele Dinge über die verschiedenen Bereiche ihres Arbeitsplatzes und werden so auf eine berufliche Tätigkeit vorbereitet: auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt oder im Arbeitsbereich der Werkstatt. Um die Inhalte zu vermitteln werden vor allem Arbeitsblätter und PowerPoint-Präsentationen verwendet.

Muhammed ist seit über einem Jahr in der St. Johannes Werkstätte in Regensburg im Berufsbildungsbereich. Aufgrund seiner starken Seheinschränkungen war er in den Bildungseinheiten bisher immer auf die Hilfe von Bildungsbegleiter Andreas Busl angewiesen, wenn Arbeitsblätter ausgefüllt werden mussten. Auch die Inhalte der PowerPoint-Präsentationen konnte er nicht ohne Hilfe erkennen. Doch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Behinderung zu fördern und somit eigenständige Arbeit und ein eigenständiges Leben zu ermöglichen ist eines der größten Ziele der Werkstätten.

Deswegen hat die St. Johannes Werkstätte ein Bildschirmlesegerät als neue Arbeitshilfe von der Agentur für Arbeit bekommen. Bei der Beschaffung war Muhammed voll miteingebunden. Denn er als Nutzer kann am besten entscheiden, was für ihn wichtig ist und gut funktioniert. Und so konnte er einige Geräte von drei verschiedenen Herstellern ausprobieren und seine Favoriten aussuchen.

Die Bildschirmlesegeräte funktionieren alle nach einem ähnlichen Prinzip: Mit einer Kamera werden Texte und Bilder aufgenommen und vergrößert auf einem Monitor angezeigt. Dabei können die Größe des dargestellten Bildes und die Stärke der Vergrößerung für jeden Nutzer individuell eingestellt werden. Auch der Kontrast, die Helligkeit und die Farbe von Text und Hintergrund können an die Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angepasst werden.

Muhammed kennt Bildschirmlesegeräte bereits aus einer früheren Werkstätte und konnte seine neue Arbeitshilfe direkt nach der Lieferung ausprobieren. In Zukunft kann er mit dem Bildschirmlesegerät Arbeitsblätter und Fragebögen selbstständig ausfüllen und den PowerPoint-Präsentationen, die er als gedruckte Version bekommt, ohne Hilfe anderer folgen. So kann er deutlich besser am Unterrichtsgeschehen teilhaben. Außerdem kann er sich seine Arbeitsstücke anschauen, die er bisher nur mit seinen Fingern erfühlen konnte.

Text: Andreas Busl und Matthias Schießl

Bild: Andreas Busl