Haus Hermannsberg

Eine Bereicherung für die Gemeinde

„Der schönste Platz, die Kindheit zu genießen, ist die Natur“, heißt es im pädagogischen Konzept der Naturgruppe des Kinderhauses Wiesent. Welcher Ort könnte sich dafür besser eignen als der idyllische Hermannsberg? Dort hat die Gruppe im April ihren Betrieb aufgenommen, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bildungshaus Hermannsberg der KJF Werkstätten.

Aktuell werden dort zwölf Kinder in der Gruppe, im Frühjahr werden es voraussichtlich knapp 20 sein. Tatsächlich genießen die Kinder die Kinder die Natur und die Idylle, die ihnen der Hermannsberg bietet: Sie sammeln Kastanien im Wald, beobachten Insekten auf der Wiese, suchen Pilze oder lernen, welche Früchte an den Bäumen wachsen. Dabei spielt auch die landwirtschaftliche Abteilung der KJF Werkstätte eine wichtige Rolle. Spontan kommen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei den Kindern vorbei und nehmen sie mit zu den Tieren. „Unsere Kleinen dürfen beim Füttern der Hühner helfen und können auch die Alpakas hautnah erleben. Wir planen auch, gemeinsam Gemüsebeete anzulegen“, erzählt Katrin Kerscher, die Leiterin des Kinderhauses. „So werden auch Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderung abgebaut. Für die Kinder spielt das Handycap keine Rolle: Sie freuen sich über die gemeinsamen Erlebnisse.“ Die vielen kleinen Abenteuer, die die Kinder auf dem Hermannsberg erleben, fördern gleichzeitig ihre Kreativität und Fantasie: „In der Natur gibt es viel zu erkunden. Immer wenn die Kinder etwas Neues entdecken, gehen wir darauf ein, manchmal starten wir auch kleine Experimente. So lernen sie die Welt am besten kennen.“ Ein weiterer Vorteil, den die Zusammenarbeit zwischen Kindergarten und Werkstätte bietet: Die Kinder werden täglich mit frisch gekochtem Essen, teilweise in Bio-Qualität, aus dem Bildungshaus versorgt.

Mittelfristig ist es auch angedacht, dass ein Mitarbeiter der KJF Werkstätte in die Betreuung der Kinder eingebunden wird. „Das könnte über ein Praktikum stattfinden“, sagt Katrin Kerscher. Auch die Bürgermeisterin Elisabeth Kerscher steht dieser Idee aufgeschlossen gegenüber: „Wir können uns das gut vorstellen. In unserem Bauhof haben wir bereits einen inklusiven Arbeitsplatz für einen Mitarbeiter der KJF Werkstätten geschaffen und damit gute Erfahrungen gemacht.“

Text: Sebastian Schmid, Michaela Huber

Fotos: Sebastian Schmid