Straubing

Inklusion braucht Kommunikation

Der Schlüssel für ein selbstbestimmtes Leben ist Kommunikation. Durch Sprache, Gestik oder Mimik tauschen wir Informationen mit unseren Mitmenschen aus. Wir können eigenständig Wünsche und Meinungen äußern. Aber sobald Sinne eingeschränkt werden, wirkt sich das zwangsläufig auf unsere Kommunikationsfähigkeit aus. Sie wird behindert. Für eine inklusive Gesellschaft müssen Menschen mit Behinderung aber selbst zu Wort kommen können.

 

Es gibt verschiedene Hilfsmittel, die die vielfältigen Kommunikationsbarrieren umgehen. Sie sprechen einfach einen der anderen Sinne an: Kann jemand nicht hören, kann er lesen. Kann jemand nicht sehen, kann er hören, tasten oder riechen. Das ist barrierefreie Kommunikation nach dem Zwei-Sinne-Prinzip. Beim Inklusiven Stadtfest am 14. Juni auf dem Ludwigsplatz können am Informationsstand der KJF Werkstätten verschiedene Kommunikationshilfsmittel ausprobiert werden.

 

Die Inklusion, das gleichberechtigte Miteinander von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung, liegt uns in den KJF Werkstätten sehr am Herzen, so die Einrichtungsleitung Ingrid Schultes. Um für die Bedeutung der barrierefreien Kommunikation zu sensibilisieren, haben sich die KJF Werkstätten einiges überlegt: eine interaktive Zählwaage mit Ampelsystem aus dem Montagearbeitsbereich, sogenannte Talker (Sprechende Tasten, BIGmack, Go Talk) sowie Eingabehilfen für Personen mit komplexem Unterstützungsbedarf und Emotionswürfel mit denen Menschen ohne aktive Lautsprache ihre Meinung und ihre Emotionen ausdrücken können.

 

Ein besonderes Highlight ist das digitale „Schwarzes Brett“. Für gewöhnlich steht es in der Eingangshalle der Straubinger Werkstätte St. Josef. Dort ist es allen Beschäftigten zugänglich. Auf dem Infodisplay werden wichtige Informationen zur Verfügung gestellt, wie z. B. über das Essensangebot, anstehende Veranstaltungen sowie wichtige Neuerungen oder Projekte. Weiterhin können Mitarbeitende Unterweisungen im Rahmen der Arbeitssicherheit eigenständig abrufen. Die Informationen erfolgen in einfacher Sprache. Entsprechende Bilder oder Piktogramme erleichtern das Verständnis. Eine Vorlesefunktion ermöglicht die Nutzung auch für Menschen, die nicht lesen können.

 

Die KJF Werkstätten unterstützen Mitarbeitende mit Behinderung durch vielfältige Maßnahmen bei der Verständigung und beim Informationsaustausch. Kommunikation auf Augenhöhe ist ein wichtiger Schritt in Richtung Barrierefreiheit und in Richtung einer inklusiven Gesellschaft. Nur gemeinsam kann Inklusion gelingen!

 

Text: Michaela Huber, SIGMA gemeinnützige GmbH

Bild: Florian Falkenstein, KJF Werkstätten gemeinnützige GmbH