
Besuch der SPD 60plus der SPD Unterbezirk Dingolfing-Landau / Rottal Inn sowie der Stadträte und anderen Funktionsträger der SPD Rottal-Inn in den KJF Werkstätten gemeinnützige GmbH am Standort Eggenfelden
Einige Mitglieder SPD 60plus der Bayern SPD Unterbezirk Dingolfing-Landau / Rottal Inn sowie die Stadträte und andere Funktionsträger der SPD Rottal-Inn besuchten die KJF Werkstätten gemeinnützige GmbH am Standort Eggenfelden. Die Intension dahinter war direkt den Kontakt zu den Personen vor Ort zu knüpfen. Zuerst erfolgte mit der jeweiligen Besuchergruppe eine Führung durch die Werkstätte für Menschen mit Behinderung (WfbM) inklusive Förderstätte, gefolgt von einer Diskussionsrunde.
Während der Führung durch die WfbM erklärte in jeder Gruppe, die besucht wurde, ein/e Mitarbeiter*in mit Behinderung die Arbeit der Gruppe sowie die Besonderheiten der Tätigkeiten. Die Mitglieder der SPD 60plus sowie die Stadträte und die Funktionsträger der SPD Rottal-Inn waren sehr interessiert an den verschiedenen Abteilungen und erstaunt über die Vielfältigkeit der Arbeitsbereiche (von Montage, über Hauswirtschaft, Küche, Holz, Metall, Lager, etc.) sowie der bestehenden Fördermöglichkeiten für die Personen, die in der Förderstätte betreut werden. Vor dem Besuch war bei beiden Besuchergruppen nicht bewusst, dass solch ein breites Arbeitsspektrum sowie die daraus resultierenden Tätigkeiten und Fördermöglichkeiten in der WfbM und Förderstätte vorhanden sind. Dementsprechende Achtung und Wertschätzung wurde der WfbM und deren Mitarbeiter*innen entgegengebracht. Durch die enge Vernetzung mit der regionalen Wirtschaft und die Zusammenarbeit mit einigen großen Industrieunternehmen ist es möglich, dass im Vergleich zum Bundesdurchschnitt des Lohnes von Menschen mit Behinderung, die in einer WfbM arbeiten, von ca. 200 € und in Bayern von ca. 270 €, einen relativ hohen Lohn von durchschnittlich 470 € bezahlen zu können. Der Lohn der Mitarbeiter*innen mit Behinderung ist leistungsbezogen, da dies gesetzlich geregelt ist (§ 221 Abs. 2 S. 2 SGB IX). Der durchschnittliche Leistungsgrad der Mitarbeiter*innen mit Behinderung in Eggenfelden beträgt ca. 25 %.
Ein Herr der SPD 60plus äußerte: „Es ist eine Einrichtung mit Vorbildcharakter in Bayern. Man kann es nicht genug fördern.“ Generell sollen laut den Politiker*innen noch mehr Förderungen für solche Bereiche der sozialen Einrichtungen, wie der WfbM, erfolgen.
Gesetze aus den 1970er Jahren bilden die Basis für die Arbeit der WfbM. Werkstätten für Menschen mit Behinderung an sich stehen derzeit im Sinne von Inklusion sehr im Diskurs. Die Kritik bzw. die Frage, ob eine WfbM überhaupt inklusiv ist, bildet den Mittelpunkt der Diskussionen. Der Einrichtungsleiter der KJF Werkstätten gemeinnützige GmbH am Standort Eggenfelden Alfred Miller ist klar der Meinung: „Ja, ist sie!“ Ausgelagerte Arbeitsplätze und ein ausgelagerter Berufsbildungsbereich sind Teile des Allgemeinen Arbeitsmarktes sowie der WfbM gleichzeitig. Zudem wird in Eggenfelden im Schnitt eine Person pro Jahr, über die Maßnahmen Begleiteter Übergang Werkstätte allgemeiner Arbeitsmarkt (BÜWA) oder Budget für Arbeit, an den Allgemeinen Arbeitsmarkt vermittelt. Es arbeiten innerhalb der WfbM Personen mit und ohne Beeinträchtigung (Fachpersonal, Schüler*innen, Aushilfen Arbeitsgelegenheiten für Menschen in besonderen Lebenslagen etc.) eng, auf Augenhöhe zusammen. Ferner herrscht zwischen der KJF Werkstätten gemeinnützige GmbH eine stimmige Kooperation mit dem Inklusionsbetrieb Sigma. Allein bei der Betrachtung des Stadtbildes von Eggenfelden aus der Luft kann eine städtebauliche Inklusion erkannt werden, da sich die WfbM mitten im Stadtkern befindet. Um den Inklusionsgedanken zu vertiefen, müssen Begegnungen zwischen allen Personen stattfinden, innerhalb und außerhalb der WfbM. Zudem ist es weiterhin erforderlich ein großes Spektrum an inklusiven Arbeitsplätzen am 1. Arbeitsmarkt bereit zu stellen, parallel zu der Möglichkeit in dem geschützten Rahmen einer WfbM tätig werden zu können, um für alle Menschen die passende Arbeit zu ermöglichen. Nur durch solch eine Vielfalt an Optionen ist eine Wahlmöglichkeit für alle gegeben, entsprechend dem Inklusionsgedanken. Wenn sich jedoch jemand für die Arbeit in einer WfbM entscheidet ist es unabdingbar, dass auch diese Entscheidung respektiert, akzeptiert und gefördert wird.
Text: Melanie Kallischko