Das ist den Fachkräften in den Straubinger Werkstätten St. Josef wichtig. Denn jeder Mensch hat besondere Fähigkeiten und Neigungen. Diese zu entdecken und bestmöglich zu fördern, ist das Ziel der beruflichen Qualifizierung junger Menschen mit einer Beeinträchtigung in den Straubinger Werkstätten.
“Von der Schule in das Arbeitsleben“ – so lautete das Motto für eine Informationsveranstaltung, zu der Schülerinnen und Schüler der höheren Jahrgangsstufen der Papst Benedikt Schule und der Berufsschulstufe der Bildungsstätte St. Wolfgang mit ihren Angehörigen in die Straubinger Werkstätten eingeladen waren. Die Veranstalter machten deutlich, dass die Werkstätte den Beschäftigten vielfältige und individuelle Wege in das Arbeitsleben eröffnet.
Breit gefächertes Bildungsangebot
Was ist das Eingangsverfahren? Was der Berufsbildungsbereich in einer Werkstätte? Das erklärten Ingrid Schultes, Leitung Begleitender Dienst, Bildungsbegleiterin Birgit Waas und Bildungsbegleiter Fabian Lieb anhand einer Präsentation. Im Eingangsverfahren, das bis zu 3 Monate dauern kann, lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Werkstätte und verschiedene Arbeitsplätze und Tätigkeitsbereiche kennen. Im Berufsbildungsbereich erfolgt deren fachpraktische Qualifizierung, die sich an anerkannten Ausbildungsberufen orientiert und an das jeweilige Leistungsniveau angepasst wird. Wie vielschichtig das Bildungsangebot zur Förderung der Arbeits- und Sozialkompetenzen sowie der lebenspraktischen Fähigkeiten sind ist, veranschaulichten Birgit Waas und Fabian Lieb, bevor der Fachdienst InJOB vorgestellt wurde, der sich auf die betriebliche Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung spezialisiert hat. Ingrid Schultes erläuterte, wie der Übergang von der Werkstätte in ein Beschäftigungsverhältnis auf dem ersten Arbeitsmarkt gelingen kann.
Gemeinsam die berufliche Bildung planen
Die Botschaft „Wir holen junge Menschen mit ihren Eignungen und Neigungen da ab, wo sie stehen und planen gemeinsam Ziele und den daraus entstehenden Bildungsprozess“, fasst die Kernaussage der Präsentation treffend zusammen. Gut informiert über das Angebot der Werkstätte besichtigten die Gäste anschließend die Qualifizierungsbereiche Wäscherei, Montage und Metall. Sabina Bruckbauer, Produktionsleiterin der hauswirtschaftlichen Bereiche, sowie die Gruppenleiter Christian Handwerker und Helmut Ruhland erzählten aus ihrem Arbeitsalltag. Dabei zeigten sie die unterschiedlichen Fördermöglichkeiten auf und erläuterten, wie mit Hilfsmitteln komplexe Arbeitsabläufe individuell auf die Fähigkeiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abgestimmt werden können. Interessierte Gäste probierten sogar selbst verschiedene Arbeitsschritte aus.
Text: Ingrid Schultes / Fabian Lieb / Christine Allgeyer
Bild: Ingrid Schultes